Der Himmel im August 2022

Der Himmel im August 2022
BildDer Himmel im August 2022

Der Sternenpodcast August 2022

Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen – jeden Monat neu und kostenlos.

Hier können Sie den Podcast bequem über Soundcloud, Spotify oder Apple Podcasts anhören oder die mp3-Audio-Datei direkt herunterladen.

Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.

Saturn und Super-Vollmond im Steinbock

In südlicher Richtung, im Steinbock, fällt uns ein Lichtpunkt durch sein ruhiges, goldgelbes Leuchten auf. Es ist der Planet Saturn, der in diesem Monat in Jahresbestform auftritt: Am 14. August gelangt Saturn in Opposition zur Sonne und ist damit die ganze Nacht am Himmel. In der Nacht vom 11. auf den 12. August zieht der runde Mond im Steinbock knapp südlich an Saturn vorbei und gelangt in den Morgenstunden des 12. August in die Vollmondstellung - Mond und Saturn stehen dabei der Sonne am Himmel fast gleichzeitig gegenüber und leuchten dann die ganze Nacht gemeinsam am Himmel. Dieser August-Vollmond nahe Saturn ist der letzte in der Reihe von vier sogenannten „Super-Vollmonden“ oder englisch „Supermoons“, die in diesem Jahr mit dem Mai-Vollmond begann. Denn auch diesmal wird die Gegenposition zur Sonne erreicht, kurz nachdem der Mond in Erdnähe gelangt. Daher erscheint die uns zugewandte und voll beleuchtete Mondseite etwas größer und heller als üblich.

Supermond überstrahlt Sternschnuppenfeuerwerk

So schön der Vollmond auch für Romantiker sein mag – für die meisten Sternfreunde kommt er zur Unzeit, denn er leuchtet auch in den Nächten davor und danach noch fast genauso hell und lang. Damit ruiniert das helle Mondlicht dieses Jahr das Erlebnis der „Perseiden“, des wohl berühmtesten Sternschnuppenschauers. Das Maximum dieser Sternschnuppenaktivität ereignet sich nämlich in der Nacht vom 12. auf den 13. August kurz nach Mitternacht und leider steht in der besten Zeit  - nach Mitternacht bis in die helle Morgendämmerung - der Mond störend hell am Himmel. Nur die wenigen besonders hellen Sternschnuppen sind dann sichtbar. Man sollte daher in diesem Jahr bereits Anfang August Ausschau nach diesen Meteoren halten, da der Mond dann nur in der ersten Nachthälfte in Erscheinung tritt und man nach Monduntergang in der zweiten Nachthälfte noch gute Beobachtungsbedingungen hat.

Jupiter kommt!

Östlich - weiter links - von Saturn leuchtet Jupiter, der „König der Planeten“, unübersehbar hell. Der Riesenplanet wandert unterhalb der Sterne des Herbstvierecks durch das ansonsten eher unscheinbare Sternbild der Fische. Nach der Passage des Vollmonds an Saturn steht der Mond in der Nacht vom 13. auf 14. August genau mittig zwischen den beiden Riesenplaneten. Bis zum 15. August zieht der dann in den Fischen an Jupiter vorbei und erreicht am 19. August weiter östlich im Widder das „letzte Viertel“, die Halbmondstellung.

Mond und Mars im Goldenen Tor

Die Nacht vom 19. auf den 20. August sollte man sich dann nicht entgehen lassen! Kurz vor Mitternacht blicken wir zum Nordosthorizont, wo der abnehmende Halbmond bereits emporsteigt - gleichzeitig mit dem Planeten Mars, der rechts neben ihm leuchtet. Und die beiden Wanderer sind an der wohl schönsten Stelle des Tierkreises platziert - im „Goldenen Tor der Ekliptik“. Es wird von den Plejaden und den Hyaden gebildet, zwei prächtigen Sternhaufen, die knapp nördlich und südlich des Wanderweges von Sonne, Mond und Planeten im Sternbild Stier gelegen sind. Sie sind mit bloßem Auge gut zu sehen, selbst unter Großstadtbedingungen erkennen wir sie. Das kompakte „Siebengestirn“, wie die hellsten Sterne der Plejaden auch genannt werden, steht in dieser Nacht mittig über Mond und Mars und bildet mit ihnen ein nahezu gleichseitiges Dreieck. Gleich unter dem Mond ist die wie ein liegendes „V“ geformte Sterngruppe der Hyaden zu finden. Dabei fällt natürlich der hellere Stern Aldebaran gleich links unter dem Mond auf.