Der Himmel im Juli 2021

Der Himmel im Juli 2021
BildDer Himmel im Juni 2021

Der Sternenpodcast Juli 2021

Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos.

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Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.

Augenblicke für den Abendstern

Etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang haben wir die Chance, Venus  über dem Westhorizont in der noch hellen Abenddämmerung zu sehen. Venus gewinnt zwar von unserer Erde aus gesehen allmählich Abstand  zur Sonne - jedoch nicht in Sichtbarkeit. Dies liegt an ihrer im Vergleich zur Sonne zunehmend südlicheren Stellung im Tierkreis: Venus eilt der Sonne voraus – vom Krebs in den Löwen.  Venus bleibt daher abends horizontnah und kann im Horizontdunst und der hellen Abenddämmerung leicht übersehen werden.  Am 12.Juli hilft uns der zunehmende Mond bei der Suche: seine schlanke Sichel steht knapp über Venus am Nordwesthorizont.

Zwei „Nordstars“ am Abendhimmel

Schauen wir abends hoch hinauf in den Himmel, so fallen zwei helle Sterne auf. Es sind die hellsten Sterne des Sommers, Arktur und Wega, die  bei Anbruch der Nacht  ungefähr gleich hoch stehen: Arktur im Südwesten und Wega hoch im Osten.  
Tatsächlich sind Arktur und Wega sogar die hellsten Sterne des nördlichen Sternenhimmel. Der viel hellere Sirius steht ja südlich des Himmelsäquators und gehört damit dem südlichen Sternenhimmel an.

Sommerdreieck mit Milchstraße

Bis Mitternacht steigt das markante „Sommerdreieck“ aus den Sternen Wega, Deneb und Atair hoch in die Südrichtung. Durch dieses riesige, gleichschenkelige Sternendreieck zieht die sommerliche Milchstraße - vom Südhorizont steil emporsteigend, über die Sternbilder Adler, vorbei an Atair, durch das Sternbild Schwan – an Deneb vorbei bis nach Norden zum Himmels-W.  Nur unter besten Sichtbedingungen, abseits störender Lichter, ist  dieses Lichtband in vollen Pracht zu genießen - und in Norddeutschland müssen wir gar bis zum August warten um die Milchstraße wieder in dunkler Nacht genießen zu können.

Jupiter, Saturn und der volle Mond

Bereits gegen Mitternacht beginnt in diesem Monat der glanzvolle Sommer-Auftritt der beiden Riesenplaneten:  Zuerst geht Saturn im Südosten auf und weniger als eine Stunde danach der unübersehbar helle Lichtpunkt des Jupiters. Ende Juli treten sie schon ab 22 Uhr 30 als prachtvolles Duo auf, das bis gegen 2 Uhr morgens in die Südrichtung hochsteigt. Jupiter wird dabei zum echten „Superstar“, der im Sternbild Wassermann heller leuchtet als alle anderen Lichtpunkte am Nachthimmel. Der deutlich schwächere und fernere Saturn schimmert in einem goldgelben Farbton - etwa eine Handspanne weit westlich, d.h. „rechts“ von Jupiter, im Steinbock. Vom 23. bis 26. Juli zieht die helle, runde Mondkugel an den beiden Riesenplaneten vorbei und bildet dabei mit ihnen ein sich von Nacht zu Nacht veränderndes prächtiges Trio, das dann bereits die ganze Nacht am Himmel steht.

Auftakt zum Sommer der Sternschnuppen

In den Stunden nach Mitternacht sind jetzt zunehmend Sternschnuppen zu sehen. Diese wenig bekannten, dafür manchmal auch hell aufleuchtenden „Südlichen Delta Aquariden“. Dieser Meteorschauer ist ab etwa 12.Juli aktiv und erreicht am 30.Juli sein Maximum. Es sind Leuchtspuren verglühender Partikel des Kometen Machholz.  Der scheinbare Ausstrahlungspunkt dieser Sternschnuppen liegt nahe Delta Aquarii, einem Stern im Wassermann, knapp unterhalb von Jupiter. Daher hat man den Eindruck, als würde Jupiter dann und wann nach allen Richtungen Sternschnuppen ausstrahlen. Ab Mitte Juli machen sich auch bereits die viel bekannteren „Perseiden“ bemerkbar. Ihre Aktivität wird aber erst am 12.August den Höhepunkt des sommerlichen Sternschnuppen-Feuerwerks bilden.