Der Himmel im Mai 2021

Der Himmel im Mai 2021
BildDer Himmel im Mai 2021

Der Sternenpodcast Mai 2021

Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos.

Hier können Sie den Podcast bequem über Soundcloud, Spotify oder Apple Podcasts anhören oder die mp3-Audio-Datei direkt herunterladen.

Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.

Drei Planeten am Abendhimmel

Merkur bietet in diesem Monat seinen besten himmlischen Abendauftritt des Jahres. Am besten können wir ihn im ersten Monatsdrittel sehen, etwa eine Dreiviertelstunde nach Sonnenuntergang über Nordwesthorizont. Am 13.Mai begegnet die dünne Sichel des zunehmenden Mondes dem Götterboten. Gegen 22 Uhr bietet sich uns ein wunderbarer Anblick der Mondsichel, knapp links unter Merkur - und als “support act” gesellt sich der Planet Venus dazu. Er ist jedoch zunächst nur schwer zu sehen, denn er steht noch tiefer als Merkur, knapp über dem Nordwesthorizont. Doch Venus macht Merkur die Bühne des Sternbilds Stier allmählich streitig. Venus steigt höher und zieht am 28.Mai an Merkur vorbei, der im letzten Monatsdrittel wieder im Glanz der Sonne verschwindet.

Allerdings verbleibt auch für den „Abendstern“ Venus nur ein kurzes Sichtfenster von etwa einer halben Stunde, bevor er in der Abenddämmerung im Horizontdunst im Nordwesten versinkt und untergeht.
Leicht kann man Mars am Abend des 16.Mai finden, denn der Mond steht als „Wegweiser“ rund 4 Grad „rechts unter ihm“. Der rötlich schimmernde Planet durchquert im Mai das Sternbild Zwillinge. Am Monatsende steht er dabei 5 ° südlich von Pollux, dem zweithellsten Stern der Zwillinge. Immerhin bleibt er bis gegen Mitternacht über dem Westhorizont. Da die Sonne aber immer später untergeht, verkürzt sich auch für ihn die Sichtbarkeit auf etwa zwei Stunden.

Von Frühlings- und Sommersternen

An lauen Mai-Abenden wird es  erst spät, gegen 23 Uhr, dunkel genug, um zumindest die markantesten Sternkonstellationen am Himmel zu entdecken.
Hoch über unseren Köpfen  „fährt“ der „Große Wagen“ mit seinen 7 Sternen nun bereits zu Beginn der Nacht durch den Zenit.
Folgen wir dem Schwung der Deichselsterne des Großen Wagens, so gelangen wir zunächst zu dem gelb-orangen Stern „Arktur“(Alpha Bootis), dem hellsten Fixstern am Frühlingshimmels. Ziehen wir den Himmelsbogen von der Deichsel noch etwa ebenso weit über Arktur hinaus, so gelangen wir im Südosten zum bläulich Hauptstern der Jungfrau, der „Spica“ (Alpha Virginis).
Die beiden Sterne bilden gemeinsam mit Denebola, dem Schwanzstern des Löwen, ein großes, nahezu gleichseitiges Sternendreieck - das so genannte „Frühlingsdreieck“.

Top-Act des Jahres - der „Super-Blumen-Blutmond“ - bleibt uns verborgen

Der Vollmond im Mai trägt den poetischen Beinamen „Blumenmond“. Die exakte Gegenstellung zur Sonne am Himmel erreicht unser Mond am 26.Mai exakt um 13 Uhr 14 Mitteleuropäische Sommerzeit nur rund 9 Stunden nachdem der Mond der Erde am nächsten stand. Damit ist dies der größte Vollmond des Jahres - der uns rund 7% größer und rund 14% heller als ein durchschnittlicher Vollmond erscheint. Für viele Menschen wird dieser Mai-Vollmond womöglich „das Himmelsereignis des Jahres 2021“, das im amerikanischen Sprachraum auch bereits als „Superflower-Bloodmoon“ tituliert wird, da es dabei zu einer Totalen Mondfinsternis kommt, bei der der Mond blutrot erscheint. Doch leider ist dieses Top-Ereignis nur rund um den Pazifik zu erleben - nicht bei uns. In Europa geht der Mond bereits wenige Stunden vor Vollmond unter.
Wenn der Mond am Abend des 26.Mai nach Sonnenuntergang auch bei uns wieder am Süpdosthorizont erscheint, ist dieses „kosmische Schattenspiel“ längst vorbei - immerhin können wir dann noch einen hellen  „Super-Blumenmond“ knapp über dem Stern Antares die ganze Nacht genießen.

Riesenplaneten erobern die zweite Nachthälfte

In der zweiten Nachthälfte beginnt der Auftritt der Giganten - die beiden Riesenplaneten Saturn und Jupiter erobern allmählich die zweite Nachthälfte.
Als Erster erscheint der Ringplanet Saturn. Ende Monat geht der Ringplanet im Steinbock bereits kurz nach 1 Uhr Sommerzeit auf. Er bremst seine Bewegung durch den Steinbock ab und wandert am Monatsende schließlich rückläufig. Damit beginnt seine Oppositionsphase, die Zeitspanne, in der wir ihn am besten beobachten können. Schon jetzt lohnt der Blick - besonders am 3. und 4.Mai und in den Morgenstunden des 31.Mai, wenn der abnehmende Mond südlich am Ringplaneten vorbeizieht.
Der Riesenplanet Jupiter ist dabei gleich „links daneben“ im Wassermann zu sehen - und er leuchtet viel heller als Saturn. Der „König der Planeten“ betritt weniger als eine Dreiviertelstunde nach dem Ringplaneten die Himmelsbühne. Im Mai verringert sich unsere Entfernung zu Jupiter bereits von 788 auf 716 Millionen Kilometer und Jupiter leuchtet bereits heller als alle Sterne am Nachthimmel - allerdings können wir das im Mai erst kurz vor Beginn der Morgendämmerung so richtig genießen.