Der Himmel im Dezember 2020

Der Himmel im Dezember 2020
BildDer Himmel im Dezember 2020

Der Sternenpodcast Dezember 2020

Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos.

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Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.

Spektakulärer „Weihnachtsstern“ Jupiter-Saturn

Seit etwa einem halben Jahr haben uns die „Wandersterne“ Jupiter und Saturn am Abendhimmel verwöhnt. Nun bieten sie uns die ganz große Show: Am 1. Dezember sind sie noch 2 Grad voneinander entfernt. Abend für Abend rückt Jupiter immer näher an Saturn heran. Am 17.Dezember gesellt sich auch noch die Sichel des zunehmenden Mondes dazu. Doch am 21.12., nur rund zwei Stunden nach Winterbeginn und eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang - ab etwa 16 Uhr 30 - erleben wir Jupiter und Saturn in einer für uns einzigartig engen Begegnung, als dicht zusammenstehende “Sterne”.

Nur 6 Bogenminuten, ein Zehntel Grad beträgt ihr Abstand. Für die meisten von uns ist dies die engste Begegnung zweier Planeten überhaupt, die wir erleben können….ein unvergesslicher „Weihnachtsstern“! Leider ist dies nur kurz zu sehen, denn beide Planeten sinken bereits gegen 19 Uhr zum Horizont.

Mars regiert den Abendhimmel

Ein heller Lichtpunkt beherrscht nach dem Untergang von Jupiter-Saturn den Abendhimmel, hoch im Süden - der Planet Mars. Mars fällt im Wettlauf mit unserer Erde immer weiter zurück. Am Jahresende ist er bereits 134 Millionen Kilometer von uns entfernt und damit doppelt so weit wie Mitte Oktober, als wir ihn mit der Erde überholten. In der Nacht vor der Weihnacht, am 23.Dezember, zieht auch noch der zunehmende Mond südlich an Mars vorbei. Zu Weihnachten haben wir daher gleich zwei prächtige Paare am Himmel - Jupiter-Saturn wenn auch nur kurz, aber spektakulär in der Abenddämmerung - und Mond-Mars, die bis etwa 2 Uhr morgens am Himmel leuchten.

Der längste und höchste Vollmond des Jahres

In der Nacht vom 29. auf den 30.Dezember steht der Mond „links über“ dem prächtigen Wintersternbild Orion unserer Sonne genau gegenüber. Dieser letzte Vollmond des Jahres ist nahe dem nördlichsten Gipfel des Tierkreises, im Sternbild Zwillinge platziert. Daher ist dies die längste Vollmondnacht des Jahres und um Mitternacht erreicht der Vollmond eine größere Höhe als jeder andere Vollmond des Jahres.

Vorweihnachtliches Feuerwerk

Das Sternbild Zwillinge (lateinisch Gemini) steht die ganze Nacht am Himmel und um Mitternacht am höchsten, perfekt für unsere Beobachtung! Abseits störender Lichter der Stadt können wir in der Zeit vom 4. bis zum 17. Dezember von einem guten Beobachtungsort abseits der Stadt den Sternschnuppenscheuer der „Gemeinden“ genießen - die Leuchtspuren von Staubteilchen, die mit hoher Geschwindigkeit auf unsere Erdatmosphäre prallen und in etwa 100 km Höhe verglühen. Das Maximum der Geminiden tritt in der Nacht vom 13. auf den14.Dezember ein und fällt in diesem Jahr auf die Zeit des Neumondes.

Abschied vom Morgenstern

Es heißt nun langsam Abschied nehmen von unserem Nachbarplaneten Venus am Morgenhimmel. Immer kürzer ist unser innerer Nachbarplanet zu sehen, da sie immer näher an die Sonne rückt und dabei in die südlichsten Regionen des Tierkreises tritt. Zwei Tage vor Neumond steht die Mondsichel in der Morgendämmerung am 12.Dezember gegen 7 Uhr morgens, im Sternbild Waage, nahe Venus am Südosthorizont.

Ein Artikel von Prof. Thomas W. Kraupe, Astronom und Direktor des Planetarium Hamburg