• Mit dem Mond zu den Planeten

Der Himmel im Oktober 2018

Der “Star des Abendhimmels” bleibt Mars, der die Blicke auf sich zieht. Als auffällig rötlicher Lichtpunkt schält er sich über dem Südsüdosthorizont aus der Abenddämmerung.

Abendlicher Himmelsanblick Mitte Oktober – kurz nach 20 Uhr MESZ
BildAbendlicher Himmelsanblick Mitte Oktober – kurz nach 20 Uhr MESZ

Der Sternenpodcast Oktober 2018

Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos.

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Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.

Mars, leuchtstark bis Mitternacht

Gegen 21 Uhr Sommerzeit steht er im Süden. Und obwohl Mars seit seiner nahen Begegnung mit unserer Erde Ende Juli schon deutlich an Helligkeit verloren hat, leuchtet er bis Mitternacht weiterhin heller als jeder andere Stern am Himmel. Die eher lichtschwachen Sterne des Steinbocks rund um Mars verblassen geradezu im Vergleich - sie sind auch nur abseits der Stadt gut zu sehen.

Gast am frühen Abend: Saturn

Deutlich ungünstiger sind die Bedingungen für die Beobachtung des Saturn. Der Ringplanet kann nur am frühen Abend, tief im Südsüdwesten, im Sternbild Schütze gesichtet werden. Am 14. Oktober gesellt sich abends eine dicke Mondsichel zu Saturn.

Der Mond als Orientierungshelfer

Unser Erdtrabant eignet sich recht gut, um unseren Blick zu den Planeten zu führen. So finden wir Mars am 18. gleich neben dem bauchigen Mond. Zwei Nächte später weist uns die Mondkugel die ungefähre Richtung zum fernsten Planeten Neptun im Sternbild Wassermann. Und in der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober steht der Vollmond knapp unter Uranus, der wie der Vollmond der Sonne gerade gegenübersteht und die ganze Nacht am Himmel bleibt.

Fernglas raus für Uranus und Neptun

Uranus und Neptun sind jedoch nur etwas für geübte Beobachter, die sie mit einem Fernglas oder Fernrohr im Gewimmel der schwächeren Sterne zurechtfinden. Beide Planeten sind eisige Welten, die unsere Sonne quasi am Rande der Finsternis umrunden. Mit rund 3 Milliarden Kilometer Distanz ist Uranus schon doppelt so weit entfernt wie Saturn und damit rund zwanzig Mal weiter als unsere Erde von der glühend heißen Sonne entfernt, von der sie das Licht und die Wärme bekommen.

Ein Artikel von Thomas W. Kraupe, Astronom und Direktor des Planetarium Hamburg