• Der Sternenhimmel im Juli 2017

Julinächte zwischen Jupiter und Venus

Rund eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang kann sich über dem Westhorizont der Lichtpunkt Jupiter gegen die Abenddämmerung behaupten und wird als erstes Gestirn sichtbar - gewissermaßen als „Abendstern“. Jupiter sinkt im Juli immer tiefer und verkürzt seinen Auftritt drastisch. Am Monatsende ist er nur noch bis etwa 23 Uhr zu sehen, bevor er zusammen mit dem Sternbild Jungfrau untergeht.

Der Hamburger Abendhimmel im Juli 2017
BildDer Hamburger Abendhimmel im Juli 2017

Der Sternenpodcast Juli 2017

Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos. Hier können Sie die mp3-Audio-Datei direkt herunter laden. Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.

Mond am Abendhimmel

Freundlich grüßt uns bereits am 1. Juli der zunehmende Mond links neben Jupiter. Abend für Abend wird unser treuer Begleiter rundlicher - bis zum Vollmond am 9. Juli im Sternbild Schütze. Typisch für den Sommer schleicht der kugelrunde Mond selbst um Mitternacht tief im Süden nahe dem Horizont entlang.

Saturn leuchtet

Saturn leuchtet bis nach Mitternacht über dem Südhorizont als gelbli-ches Gestirn im Sternbild Schlangenträger, nahe der Grenze zum Tierkreissternbild Schütze. Bereits in der Nacht vom 6. auf den 7. Juli zieht der zunehmende Mond nur 2 Grad nördlich an Saturn vorbei.

Die beiden hellsten Sterne des Nordens

Bei Anbruch der Nacht stehen Arktur und Wega ungefähr gleich hoch am Himmel - Arktur im Südwesten und Wega hoch im Osten. Das Licht des rötlich-orangen Arktur benötigt 37 Jahre zu uns, das Licht von Wega immerhin 26 Jahre. Da diese beiden Sonnen somit zu un-seren Nachbarsternen gehören und Arktur 150 mal und Wega immer-hin 50 mal leuchtkräftiger als unsere Sonne ist, erklärt sich leicht, wa-rum diese beiden Lichter unseren sommerlichen Nachthimmel domi-nieren. Tatsächlich sind Arktur und Wega sogar die hellsten Sterne des nördlichen Sternenhimmels. Während Arkur in den Juli-Nächten Stunde für Stunde immer tiefer sinkt, steigt Wega Richtung Zenit auf und steigt immer höher über unsere Köpfe. Zusammen mit Deneb und Atair bildet Wega das „Sommerdreieck“ - ein riesiges gleichschenkeli-ges Sternendreieck, das wir jetzt die ganze Nacht sehen können.

Der Aufstieg des Morgensterns

Glanzvoll enden die Nächte im Juli, denn unser Nachbarplanet Venus erstrahlt in der Morgendämmerung im Osten. Venus klettert in diesem Monat im Tierkreissternbild Stier immer höher, während unsere Sonne an Höhe verliert. Deshalb wächst der Sichtbarkeitszeitraum und die Höhe der Venus über dem Horizont merklich an. Ein Gewinn für alle Spätheimkehrer und Frühaufsteher! Bereits zweieinhalb Stunden vor Sonnenaufgang geht der helle „Morgenstern“ Ende Juli auf.

Mondsichel und Morgenstern

Highlight der „Morningshow“ ist das Rendezvous mit der schlanken Sichel des abnehmenden Mondes am 20. Juli. Mond und Venus ge-ben dabei zusammen ein prächtiges Bild ab - sind sie doch nach un-serer Sonne die hellsten Gestirne. Und mit etwas Glück und klarer Sicht sind in den Morgenstunden auch schon die ersten Stern-schnuppen der Perseiden zu sehen.

Ein Artikel von Thomas W. Kraupe